Wir mögen Wikinger, Tabletops und Videogames. Das Spiel Wartile von Deck 13 anzutesten, das diese drei Dinge in einem Spiel vereint, ist als Pflichtprogramm für uns. Hinzu kommt noch dass wir vor kurzem ein weiteres Spiel, The Surge, vom deutschen Entwickler Deck 13 getestet haben und davon sehr begeistert waren. Wie uns nun ihr neues Werk bisher gefällt zeigt euch unser Vorabtest und Video. Vorabtest deshalb, da sich das ganze Spiel noch im Early-Access befindet, die Entwicklung also noch nicht ganz abgeschlossen ist.
Angespielt Video
Was ist Wartile?
Wartile lässt sich am besten als digitales Tabletop mit Wikinger-Setting beschreiben. Wer mit dem Begriff Tabletop nichts anfangen kann, dem empfehle ich den Youtube-Kanal von Diced. Dort wird das Hobby super erklärt. Man hat also eine kleine Ansammlung von Wikingerfiguren, die auf runden Bases über das Schlachtfeld geschoben werden. Wie in einem richtigen Tabletop sind die Schlachtfelder als kleine Dioramen aufgebaut, so als hätte man diese wirklich aus Holz und Bastelmaterial zuhause zusammengebaut. Diese digitalen Spieltische sind zur Bewegung der Figuren in Hexfelder aufgeteilt. Die eigenen Figuren, dass sich also einfach über die Felder Bewegen, indem man sie anhebt und auf ein passenden Feld stellt. Schiebt man sie dabei auf ein Feld neben einem Gegner, übernimmt der Computer das, was man normalerweise mit Würfeln bestreiten würde. Der Kampf wird also automatisch ausgetragen.
Somit ist Wartile also ein waschechtes Tabletop……nur eben digital.
Der Spielablauf von Wartile
Bevor man sich in Wartile auf eine Mission begibt, muss zunächst die Heldentruppe verwaltet werden. Dazu werden zunächst in der Schenke neue Recken rekrutiert. Diese können dann anschließend mit neuen Waffen und Rüstungen ausgestattet werden. Auch die Fähigkeiten lassen sich nach Belieben anpassen. Hier kommt noch ein weiterer Aspekt des Spiels zum Tragen. Wartile besitzt auch noch eine Deckbuiliding Komponente. Die Spezialangriffe und Fähigkeiten der eigenen Wikinger sind Spielkarten, die man im Laufe der Kampagne freischaltet. Es lassen sich immer nur eine bestimmte Anzahl an Karten mitnehmen, wodurch man immer abwägen muss, welches Kartenset man nun einpackt.
Hat man genug Gold beim Händler ausgegeben, seine Wikinger ausgestattet und Karten sortiert, wählt man sich auf der Landkarte die nächste Mission aus.
Das tolle am Einheitenmanagement: Alles ist im Tabletoplook gehalten: Der Item-Shop ist ein kleines Schaukästchen, ebenso befinden sich alle anderen Menüpunkte in kleinen Holzkistchen. Sehr sehr schön!!
Die Missionen von Wartile
Startet man eine Mission von Wartile, landet man mit seinen Wikingern auf einem der schön gestalteten Dioramen. Hierauf hat man meist eine Haupt-, und ein paar Nebenquests, die es zu erledigen gilt. Dazu schiebt man, wie am Anfang erklärt, seine Figuren über das Schlachtfeld. Dabei läuft alles in Echtzeit ab, man kann die Zeit aber ständig verlangsamen, um die eigenen Wikinger strategisch günstig zu platzieren. Damit man jetzt aber nicht die eigenen Figuren einfach quer über das Diorama verschiebt, haben alle Wikinger einen bestimmten Bewegungsradius. Dieser gibt an, wie viele Felder weit er gehen darf, bevor die Bewegung erst wieder aufgeladen werden muss. Dies gilt auch für Angriffe und Spezialfertigkeiten. Die Gegner unterliegen natürlich den selben Einschränkungen. Es lassen sich also die eigenen Figuren geschickt aufstellen, bis die Gegner zu einem kommen. Dies ist auch notwendig, damit man nicht von den anderen Wikingern oder Sagengestalten überrannt wird. Wichtig beim Kampf sind die Höhenunterschiede und die Position zum Gegner. Von hinten lässt sich natürlich mehr Schaden anrichten, als von vorne. Taktische Vorausplanung ist also Pflicht.
Die einzelnen Kriegsgebiete sind sehr abwechslungsreich. Es gibt neblige Sümpfe, felsige Klippen oder verschneite Wikingerlager, eben alles was die nordische Mythologie zu bieten hat. Zu Beginn jedes Einsatzes habe ich mir immer eine ganze Weile die Gebiete angeschaut, da diese wirklich sehr schön gestaltet sind.
Fazit
Jeder, der gerne Tabletop spielt und auf das Figurenzusammenbauen und das Anmalen verzichten kann, der bekommt mit Wartile eine Möglichkeit, ohne viel Aufwand, eine schnelle Runde zu spielen.
Mir hat Wartile viel Spaß gemacht. Da ich gerne die Serie Vikings angeschaut habe und auch selber Tabletop spiele (Warhammer 40k, Infinity), lag mir nicht nur das Setting, sondern das gesamte Spielkonzept. Ich würde mir wünschen, dass mehrere Tabletop-Systeme auf diese Art und Weise umgesetzt würden. Das selbe Spiel im Cyber-Setting von Infinity…take my money!
Infos
- Platform: PC
- Release: 1. Quratal 2018
- Entwickler: Playwood Project ApS
- Publisher: Deck 13
- Steam-Link: http://store.steampowered.com/app/404200/WARTILE/